Eine familienfreundliche Stadt muss allen Menschen in einer Stadt die Teilhabe am und Chancengleichheit im gesellschaftlichen Leben ermöglichen – unabhängig von ihrem sozialen Besitzstand oder Einkommen. Dabei darf es nicht nur darum gehen, die Entstehung von sozialen und gesundheitlichen Not- und Problemlagen zu verhindern bzw. zu minimieren. Vor allem müssen die in Lünen lebenden Familien aktiv mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt werden.
Die Kinder von heute sind die Zukunft von morgen. Deshalb ist es nicht nur wichtig, sie zu fördern und zu fordern, sondern auch die Erzieherinnen und Erzieher, die maßgeblich zur Grundsteinlegung ihrer Identität beitragen, zu unterstützen und ihnen den Rücken zu stärken. Das kommt im Umkehrschluss auch dem individuellen Bedarf der Eltern zu Gute.
Nach dem erfolgreichen Ausbau der Kindertagesstätten werde ich mich um eine Optimierung der Öffnungszeiten kümmern. Eine Schließung der Kitas um 16 Uhr ist nicht mehr zeitgemäß und wenig familienfreundlich. Dies gilt auch für die offene Ganztagsbetreuung der Grundschulen.
Die Bereitstellung eines guten Schulangebotes hat für mich oberste Priorität. Das Schulangebot muss sich vorrangig an pädagogischen Konzepten orientieren. Demgegenüber sollten Abschreibungstabellen der Gebäude oder weitere Effizienzüberlegungen in der Schulpolitik meines Erachtens eine nachrangige Bedeutung haben.
Für mich steht deshalb auch fest, dass ein so großer Ortsteil wie Brambauer immer eine weiterführende Schule (Sekundarstufe I) haben sollte, die dem von den Eltern nachgefragten Bedarf entspricht. Auch muss der Übergang in die Sekundarstufe II zum Erwerb weiterer Abschlüsse sichergestellt bleiben.
Die vom Land verordnete Inklusion stellt die Stadt und die Beteiligten an den Schulen vor große Herausforderungen. Dort, wo es der Entscheidung der Eltern entspricht, möchte ich die Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens von Schülerinnen und Schülern mit oder ohne Handicap, gleich welcher Art, unterstützen. Für die Stadt als Schulträger werden damit Investitionen erforderlich, die für unser Leben in der Gemeinschaft sehr wertvoll sein können.
Mehrere Schulen in Lünen konnten jedoch – mit einem anderen Etikett – in einzelnen Bereichen bereits Erfahrungen mit der Inklusion sammeln. Abgesehen von den Irritationen bei vielen Eltern und Beteiligten nötigt das Land mit seiner Gesetzgebung auch unserer Stadt finanziell einen Kraftakt ab, der – weil wir auf einem guten Weg waren – so nicht erforderlich gewesen wäre. Ich spreche mich deshalb dafür aus, die zusätzlichen Schulträgerkosten dem Land systematisch in Rechnung zu stellen – getreu dem auch für das Verhältnis zwischen Land und Stadt geltenden Grundsatz: „Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“.
Familien mit ihren Kindern und Jugendlichen mit ganzer Kraft zu unterstützen bedeutet für mich, auch für diese Gruppen für attraktive Freizeitangebote zu sorgen. Im kulturellen Bereich bieten sich in unserer Stadt unter anderem Jugendtheater und Musikunterricht an. Zusätzlich sollten wir den Jugendlichen aber auch dort Raum geben und Räume zur Verfügung stellen, wo nicht organisierte Begegnungen und Aktivitäten (einschließlich „Abhängen“) möglich sind. Im Lükaz und vereinzelt auch ehemaligen Jugendtreffs in den Stadtteilen klappt das gelegentlich. Wenn man jedoch die Jugendlichen fragt, herrscht in Lünen insgesamt ein großer Mangel an solchen Gelegenheiten. Ich bin deshalb für eine Prüfung, inwieweit wir zu bewährten Strukturen vergangener Jahre zurückkehren und Angebote in den Stadtteilen, möglicherweise sogar in Jugendhäusern, zurückkehren müssen.
Als Beispiel für eine solche dezentrale Struktur stellt sich für mich die jüngst eingerichtete “Haltestelle” in Brambauer oder das neue sog. Soziokulturelle Zentrum in Gahmen dar.
Nicht zuletzt möchte ich mich für die Ansiedlung eines Event-Hauses in Lünen einsetzen. Ein solcher Gewerbebetrieb könnte die Funktion einer (Groß-) Discothek für Jung und Alt erfüllen. Firmen aus der Region könnten hier Veranstaltungen platzieren, für die sie in dem Betrieb keine Räume vorhalten können (z. B. Hausmessen). Entscheidend für den Erfolg eines solchen Konzeptes dürfte dessen Multifunktionalität sein. Aufgrund der guten Wegeanbindung Lünens und der Nähe zu Dortmund könnte dieses Angebot auch Besucher aus anderen Städten nach Lünen führen.
Zur Freizeit gehören vor allem auch Angebote im Sport. Darauf gehe ich an entsprechender Stelle, „Lünen bewegen … mit Sport und Kultur“ ein.